Einführung eines State-of-the-Art-MIS

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LGT steht für Private Banking im wahrsten Sinne des Wortes, denn dies ist die Wealth- und Asset-Management-Gruppe des Fürstenhauses von Liechtenstein. Die Kernkompetenzen Wealth Management sowie traditionelles und alternatives Asset Management werden zu einem umfassenden Service für Kunden kombiniert - eine Kombination, die sich bereits erfolgreich bewährt hat. Die LGT beschäftigt rund 1.600 Mitarbeitende an 29 Standorten in Europa, Asien, dem Mittleren Osten und Amerika. Per 30. Juni 2007 verwaltete die LGT ein Vermögen von 99,7 Mrd CHF.

 

 

Ausgangs-
situation und Projektauftrag

Die Forderung nach Transparenz seitens der Geschäftsleitung, der Kundenberater sowie der verantwortlichen Fachbereiche führte 2004 zu der Anforderung an zeb, die zeb-Software "Profit Manager" als zentrales Management-Informationssystem (MIS) einzuführen, um die Sichten auf die legalen Geschäftsbereiche der Gruppe und die Steuerungsstruktur der einzelnen Vertriebskanäle auf einer Plattform zu integrieren. Die technische Umsetzung umfasste u. a. die Integration eines automatisierten Datenfeeds aus dem operativen Kernbankensystem LGT-BOSS in das Data Warehouse von zeb.control. Im Sommer 2006 entschied sich die LGT für die gruppenweite Einführung des Kernbankensystems Avaloq. Die schrittweise Ablösung des bisherigen Betriebssystems soll in mehreren Schritten erfolgen. In der ersten Phase wird der Produktivbetrieb bei den Gruppenbanken in Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland sichergestellt. In einer zweiten Phase würde der Betrieb in Singapur folgen. Im Zuge dieser Migration wurde zeb beauftragt, einen neuen Datenfeed aus dem neuen Kernbankensystem Avaloq zu etablieren, wobei eine Grundbedingung in der technischen Konfiguration die Beibehaltung der früheren Schnittstelle zum Kernbankensystem LGT-BOSS bis zum Ende der zweiten Phase war.

Projektinhalte und Vorgehen

In der ersten Phase wurden verschiedene Optionen für die Architektur bezüglich der Dateneinspeisung von Avaloq in den Profitmanager von zeb.control evaluiert. Teil dieses Evaluationsprozesses war eine Kosten-Nutzen-Analyse der identifizierten Alternativen in Zusammenarbeit mit der LGT, die anschließend über die zukünftige Architektur entschied. Basierend auf den umfangreichen Parametrierungsmöglichkeiten von Avaloq und dem laufenden Implementierungsprojekt bei der LGT waren Entscheidungen über die konkrete Ausgestaltung der verschiedenen für die Versorgung unseres Profit-Managers relevanten Bereiche noch nicht getroffen worden. Dieser Umstand stellte eine interessante Herausforderung für das zeb-Projektteam dar. Die Implementierung der Schnittstelle musste, aufgrund der laufenden Änderungen im Parallelprojekt bei der LGT, auf Basis unvollständiger Informationen angegangen werden. Diese Herausforderung wurde durch die Implementierung eines generischen Frameworks für die Extraktion und Verarbeitung von Daten aus Avaloq - dem zeb.control - generic.interface - gelöst. Unter Berücksichtigung des detaillierten fachlichen Inputs aus zahlreichen Workshops mit dem LGT Group Controlling sowie der Aufnahme der grundlegenden Vorgaben in das Avaloq-Objektmodell wurden in dem zeb.control - generic.interface Transformations- und Verarbeitungsschichten realisiert, die auf die individuelle Avaloq-Parametrisierung konfigurierbar sind. Unser generic.interface selbst gliedert sich in eine Avaloq-Komponente sowie das nachgelagerte zeb-Framework. Die Avaloq-Komponente ist vollständig in den Avaloq-ReportWriter eingebettet. Um die Auswirkungen auf die Avaloq-Performance zu minimieren, wurde die Datenverarbeitungslogik so weit wie möglich in die nachgelagerten Schichten des zeb-Frameworks verlagert. Das zeb-Framework enthält mehrere, flexibel konfigurierbare Schichten - unter Berücksichtigung der Avaloq-Konzepte -, die die Funktionalitäten zur Datenverarbeitung und -transformation enthalten. Das Format der Verarbeitungs- und Transformationslogik ist unabhängig vom  "Profit-manager", so dass die Schnittstelle grundsätzlich so konfiguriert werden kann, dass das Zieldatenformat eines beliebigen Analysesystems erreicht wird. Um die volle Releasefähigkeit der zeb.control - generic.interface mit Avaloq zu gewährleisten, werden derzeit Vereinbarungen mit Avaloq zur Zertifizierung als standardisierte Schnittstelle für ein integriertes MIS vorbereitet. Die aktuell definierte Avaloq-Parametrierung an der LGT wurde bereits in dem zeb.control - generic.interface berücksichtigt. Basierend auf der Avaloq-Modellbank wurden weitere Konfigurationen definiert, die schrittweise an die zukünftige LGT-Parametrierung angepasst werden sollen.

 

Projektergebnisse

Um sicherzustellen, dass alle LGT-Entscheidungen bezüglich der Avaloq-Parametrisierung zeitnah in der zeb.control - generic.interface-Konfiguration berücksichtigt werden, erfolgt eine kontinuierliche Überprüfung und Aktualisierung des bestehenden Setups zusammen mit dem Gruppencontrolling sowie den fachlichen Teilprojekten. Der aktuelle Projektplan sieht die endgültige Konfiguration mit dem Abschluss der Avaloq-Parametrisierungsaktivitäten bei der LGT, mindestens drei Monate vor Beginn des Produktivbetriebs, vor. Der operative Start der neuen Schnittstelle ist nach dem Abschluss der finalen Testaktivitäten nach erfolgreichem Cut Over zum Jahresende geplant, danach zum Ende des ersten Monats. Das konfigurierbare Design des zeb.control - generic.interface erlaubt es der LGT, die Implementierung des zeb "Profit Manager" parallel zum Avaloq-Projekt anzugehen. Darüber hinaus bietet das implementierte generische Framework der LGT eine vom zeb "Profit Manager" losgelöste Schnittstelle zur Integration weiterer Analysesysteme.