Am Anfang des Projekts mit zeb stand eine Vorstudie, die den Impact der Multikurvenbewertung analysierte und erste Abstimmungen mit dem Wirtschaftsprüfer beinhaltete. Daran schloss sich eine intensive Phase der Konzeptfindung und Proberechnungen an, deren Ergebnisse als wesentliche Entscheidungsgrundlagen für die Bewertung und den Effektivitätstest fixiert werden können.
Das Grundgeschäft sollte mit der Referenzkurve des Sicherungsgeschäfts bewertet werden. Die Analysen ergaben, dass bei anderer Wahl der Bewertungskurve und Anwendung der Dollar-Offset-Methode regelmäßig Hedges im Effektivitätstest durchfallen wurden. Bei richtiger Wahl der Bewertungskurve und Anwendung der Regressionsanalyse ging die Gefahr gegen Null. Das Konzept der Trennung von Zinsänderungs- und Pull-to-Par-Effekten konnte auch im Multikurvenkontext aufrechterhalten werden. Die GuV-Inkongruenzen bewegen sich beim gewählten Verfahren in einem akzeptablen Rahmen – auf weitere Optimierungen zur Erhöhung der Effektivität wurde zugunsten der Einfachheit und Nachvollziehbarkeit des Verfahrens verzichtet. Erfolgreich gestaltete sich demzufolge auch die Abstimmung mit dem Wirtschaftsprüfer, der der vorgeschlagenen Lösung Vorbildcharakter für die Berücksichtigung der Multikurvenlogik im Hedge Accounting attestierte. Durch regelmäßige Abstimmung gelang es zudem, mit anderen Anwendern einen Konsens über das Multikurvenverfahren und dessen Umsetzung in der zeb.control herzustellen.
Für die nachfolgende technische Umsetzung wurde darüber hinaus eine Anpassung der Datenanlieferung eingeplant. Bisher hatte die DZ BANK AG das Hedge Accounting auf Basis angelieferter Cashflows durchgeführt, um eine möglichst große Nähe zur Bewertung in den Vorsystemen zu gewährleisten. Die Multikurvenbewertung wäre auf dieser Basis nur in grober Näherung und unter Einschränkung des Anwendungsspektrums (z. B. keine historische Regressionsanalyse, keine Simulation in die Zukunft etc.) möglich gewesen. Daraufhin wurde ein zweistufiges Vorgehen beschlossen: Kernstück der technischen Umsetzung war die Vereinbarung der neuen Schnittstellen auf Konditionen- und Fair- Value-Basis. Nachdem diese bis ins Detail dokumentiert und abgestimmt waren, wurde beiderseitig mit Hochdruck an der Umsetzung der Software und der Datenanlieferung gearbeitet. Nach der Sommerpause konnten beide Teile zusammengesetzt werden und die Testphase für das Hedge Accounting auf Basis der Konditionenschnittstelle schon nach kurzer Zeit erfolgreich abgeschlossen werden. Nachdem auf Basis der Echtdaten letzte Optimierungen an den Parametern vorgenommen wurden, konnte die Software erfolgreich produktiv genommen werden. Die Schnittstelle für die Fair-Value-Anlieferung ist softwareseitig ebenfalls fertiggestellt und steht, abhängig von den Erfahrungen mit der Konditionenanlieferung, zum Einsatz bereit.
1. Kurzfristiges Vorgehen: Anlieferung der Geschaftskonditionen, um das Multikurven-Hedge-Accounting zu ermöglichen
2. Mittelfristig Vorgehen: Verlagerung von Teilen der Berechnung ins Vorsystem