Weltweite Einführung des Funds Transfer Pricing Systems

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Die Volkswagen Financial Services AG (VW FS AG) gehört mit einer Bilanzsumme von ca. 65 Mrd. Euro im Jahr 2010 und ca. 6.800 Mitarbeitern weltweit zu den größten Financial-Services-Gesellschaften im Automobilbereich. Dabei arbeiten ca. 2.500 Mitarbeiter außerhalb von Deutschland.

Ausgangs-
situation und Projektauftrag

Die Finanzmarktkrise, die insbesondere auch durch Liquiditätsknappheit gekennzeichnet war, bewirkte einen substanziellen und nachhaltigen Anstieg der Liquiditätskosten (Spreads), der unter Liquiditätsgesichtspunkten verschiedene Herausforderungen an die VW FS AG stellte. Für deren Landesgesellschaften wurde deshalb das bereits implementierte Controllingkonzept um die Facette der expliziten Berücksichtigung von Liquiditätskosten erweitert. Um deren konzernweit konsistente Anwendung zu gewährleisten, wurde zusammen mit zeb eine Implementierung im operativen Geschäftsbetrieb sämtlicher Landesgesellschaften durchgeführt. Folgende Ziele wurden mit der Implementierung erreicht:

  • Korrekte Bepreisung der Liquiditätskosten
  • Realisierbarkeit der kalkulierten Liquiditätskosten durch Treasury
  • Bessere Vergleichbarkeit der Produktprofitabilität
  • Separierung der Ergebnisquellen der Fristentransformation in Zins- und Liquiditätstransformation

Projektinhalte und Vorgehen

Zunächst wurden in der Konzeptphase die wesentlichen methodischen Grundsteine gelegt. Folgende weitere Aktivitäten standen dabei im Mittelpunkt:

  • Methodische Konzeptionierung
  • Erstellung eines Softwaretools zum Funds Transfer Pricing
  • Auswahl der Pilotmärkte zur Verprobung
  • Erstellung von Schulungsunterlagen

Anschließend wurde der Rollout für die Landesgesellschaften vorbereitet. Besondere Bedeutung hatte dabei die Zusammenstellung der zwei Projektteams. 

Im ersten Schritt des Rollouts wurde das erweiterte Controllingkonzept zunächst in den Pilotmärkten implementiert. Folgende Aufgaben wurden dabei vor Ort abgearbeitet:

  • Erhebung des Status quo zur inhaltlichen, prozessualen und organisatorischen Ausgestaltung sowie zur IT-Umsetzung (Datenverfügbarkeit und IT-Systeme)
  • Gap-Analyse und Ableitung des Handlungsbedarfs
  • Aufbereitung des Entscheidungsbedarfs zur Umsetzung des erweiterten Controllingkonzepts, u. a. für die Anpassung der lokalen IT-Lösungen
  • Anwendung des zeb-Softwaretools
  • Erstellung von Vorgaben bzw. des Kriterienkatalogs zu Parametrisierung unverzinslicher Positionen
  • Schulung der relevanten Mitarbeiter zum Aufbau des notwendigen Fach-Know-hows in den Landesgesellschaften

Nach Realisierung des in der Pilotphase identifizierten Optimierungspotenzials wurde das erweiterte Controllingkonzept in weiteren 18 Landesgesellschaften der VW FS AG implementiert.

Projektergebnisse

Das erweiterte Controllingkonzept wurde technisch und prozessual gemäß Zielbild in den Landesgesellschaften konzernweit einheitlich umgesetzt. Die Mittelfristplanung erfolgt durchgängig für die gesamte VW FS AG unter Anwendung des erweiterten Controllingkonzepts. Somit ist es möglich, einerseits unter Berücksichtigung der Liquiditätskosten auf lokaler Ebene die richtigen Pricing-/Produktentscheidungen zu treffen und andererseits auf zentraler Ebene die Liquidität nach optimalen Kosten-/Nutzenrelationen auf die Geschäftsfelder zu allozieren.