Integrierte Risikosteuerungs-Plattform

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Die Deutsche Leasing AG (DL) ist mit einer Bilanzsumme von ca. 15,5 Mrd. Euro die größte herstellerunabhängige Leasinggesellschaft Deutschlands mit einem wachsenden Neugeschäftsvolumen sowohl im Inland als auch international in 22 weiteren Ländern.

Ausgangs-
situation und Projektauftrag

Um den Herausforderungen des nationalen und internationalen Kundengeschäfts sowie dem Wachstum der Gruppe weiterhin gerecht zu werden, wurde ein Projekt für die Umsetzung einer State-of-the-art-Risikosteuerung zur Abbildung sowohl der Marktpreis- und Liquiditäts- als auch der Adress- und Restwertrisiken ausgeschrieben. Neben der Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Leasinggesellschaften wurde dabei auch die adäquate Berücksichtigung der Konzernstruktur der DL in den Fokus der Ausschreibung gesetzt. 

Die Umsetzung erfolgt in zeb.control. Dabei lag der Fokus für das Jahr 2013 in der Einführung einer – im Vergleich zur aktuell verwendeten pool- und einzelgeschäftsbezogenen Refinanzierungssystematik – exakteren, flexibleren sowie portfoliobasierten Steuerung der Zins-, Liquiditäts- und Währungsrisiken.

Projektinhalte und Vorgehen

Die Erweiterung des Steuerungsansatzes von einer rein barwertigen Planung der Ergebnisgrößen hin zur Umsetzung einer barwertig-periodisch integrierten Messung und Steuerung der Ergebnisquellen wurde im Rahmen einer Workshopreihe erarbeitet und verabschiedet. Im Fokus stand hierbei die Betrachtung der Ergebnisse aus Zins- und Liquiditätsfristentransformation sowie die Ermittlung der Anlage- und Refinanzierungsopportunitäten aus unverzinslichen Positionen (insbesondere aus Eigenkapital) auf Basis einer Strukturbeitragsbilanz.

Für die parallele Umsetzung der fachlichen Konzeption in zeb.control wurde ein zweistufiges Vorgehen gewählt: In der ersten Ausbaustufe erfolgte die Umsetzung der Steuerung für eine Tochtergesellschaft auf Basis einer mehr als zweijährigen Historie. Dies ermöglichte der DL sowohl den Aufbau von Praxiserfahrungen mit dem Steuerungssystem als auch die Veranschaulichung des neuen Steuerungsansatzes mit Echtzahlen. Neben der fachlichen Vertiefung der Details in weiteren Workshops fokussierte die zweite Ausbaustufe auf die technische Anbindung des Leasinggeschäfts und der Refinanzierungen aus den unterschiedlichen Vorsystemen und Tochterunternehmen zur Sicherstellung einer konsistenten Steuerung sowohl der Gruppe als auch der einzelnen Konzerngesellschaften. Um die erforderliche Transparenz der Risikoposition in den einzelnen Gesellschaften zu erzielen, waren dabei auch Refinanzierungsbeziehungen innerhalb der Gruppe abzubilden, während auf Konzernebene nur die externen Geschäfte mit ihrer Steuerungsrelevanz berücksichtigt wurden.

Projektergebnisse

Mit dem erfolgreichen Abschluss der ersten beiden Ausbaustufen konnte für die DL ein wichtiger Baustein insbesondere für die Steuerung im Treasury aber auch für den weiteren Ausbau der Risikosteuerungssysteme auf Grundlage eines integrierten, auf Einzelkonten basierenden Datenhaushalts gelegt werden. Die Messung und Steuerung der Ergebnisbeiträge erfolgt dabei sowohl barwertig als auch periodisch separat nach den folgenden Ergebnisquellen:

  • Zinsfristentransformationsergebnis
  • Liquiditätsfristentransformationsergebnis
  • Ergebnisbeitrag aus der Wiederanlage des Eigenkapitals und sonstiger unverzinslicher Positionen

Über unterschiedliche Portfolioschnitte wurde dabei realisiert, dass zum einen die Anlage des Eigenkapitals gezielt gesteuert wird, zum anderen die aufsichtsrechtlichen Anforderungen zur Abbildung des Zinsbuches eindeutig erfüllt sind. Über die klassische Risiko- und Ertragsmessung hinaus ist nun auch die Option zur Simulation und Planung von Ergebnisbeiträgen aus dem Treasury und dem Vertrieb im Planungsprozess realisiert. Die Fertigstellung der kombinierten Messung der Adress- und Restwertrisiken im Finanzierungs- und Leasingportfolio auf Basis einer DL-intern erstellten Konzeption wurde durch einen entsprechenden Rechenkern umgesetzt, der 2014 in die Systemlandschaft der DL implementiert wurde.